Wie begrüßt man sich in verschiedenen Kulturen? Hier zeigen wir Ihnen 6 Willkommensrituale aus aller Welt
Von: Lucia Novara
4 Min
Von wundersame Landschaften über weltberühmte Sehenswürdigkeiten bis hin zu ungewohnten Klängen sowie exotischen Düften und Aromen – der Besuch eines unbekannten Landes bietet reichlich Gelegenheiten, Neues zu entdecken. Doch es gibt wohl nichts schöneres als ganz und gar einzutauchen in eine neue Kultur – Menschen zu begegnen, Kontakte zu knüpfen, vertraut zu werden mit den Gepflogenheiten und der Geschichte eines Landes. Wir laden Sie dazu ein, eine der schönsten Traditionen kennen zu lernen, die in vielen Kulturen bekannt ist und auf verschiedenste Weise begangen wird: Willkommensrituale.
Vom Springtanz der Massai in Kenia bis hin zur zeremoniellen Geschenkübergabe auf Fidschi – kommen Sie mit uns auf eine Reise rund um den Globus und machen Sie Bekanntschaft mit sechs ungewöhnlichen Begrüßungsriten, die bis heute praktiziert werden.
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Kenia: Der Springtanz der Massai
Führt Ihre nächste Reise Sie in die Weiten Kenias? Dann werden Sie wahrscheinlich Zeuge eines ganz besonderen Willkommensgrußes. Berühmt ist die Masai Mara vor allem für die Great Migration, einer der größten Wildtierwanderungen der Erde. Ihre spektakulären Landschaften bieten aber auch die Bühne für ein weiteres, etwas weniger bekanntes Spektakel.
Auch als Sprintanz bekannt, ist der Adamu eines der Willkommensrituale der in der Masai Mara lebenden Volksgemeinschaften. Dabei führen bis zu 12 Krieger einer Gemeinschaft einen Tanz auf, mit ihren Bewegungen erzählen Sie eine Geschichte. Begleitet von Sprechchören und Jagdrufen versammelt sich die Gruppe schließlich in einem Kreis und wetteifert darum, wer am höchsten in die Luft springen kann. Schließen Sie sich der Gruppe an und stellen Sie sich der Herausforderung: Vielleicht sind Sie ja derjenige, der den höchsten Sprung vollführen kann!
Steht Neuseeland ganz oben auf Ihrer Wunschliste? Hier erwarten Sie nicht nur epische Landschaften und eine wunderbar entspannte Atmosphäre, sondern auch eines der wohl bekanntesten Willkommensrituale der Welt! Der Hongi wird von den Ureinwohnern Neuseelands schon seit vielen Generationen praktiziert. Dabei drücken Sie ihre Nase an die des Gegenübers – dies kann geschehen, um den anderen zu begrüßen oder auch als Teil einer feierlichen Zeremonie.
Wenn ein Maori Sie bittet, am Hongi teilnehmen, dürfen Sie sich freuen – es ist ein Zeichen von Respekt und Vertrauen und zeigt, dass Sie von der Gemeinschaft akzeptiert werden. In der Maori-Kultur ist das Aneinanderdrücken der Nasen eine heilige Handlung. Sie geht zurück auf den Gott Tane, der so den Menschen den ersten Atem eingehaucht haben soll.
Folgen Sie dem süßen Ruf der Südsee zum Inselparadies Fidschi? Dann sollten Sie sich mit der Sevusevu-Zeremonie vertraut machen. Sie sieht vor, dass Besucher dem Oberhaupt einer Gemeinschaft Geschenke überreichen und ihre guten Absichten erklären, bevor Sie sein Land betreten und sein Volk treffen dürfen.
Dieses jahrhundertealte Begrüßungsritual wird in abgeschiedeneren Gebieten bis heute praktiziert. Bevor Sie sich in eines der verträumten Dörfer von Fidschi aufmachen, sollten Sie sich mit einem passenden Geschenk wappnen. Zu empfehlen ist die Kava-Wurzel, die schmerzstillend und beruhigend wirkt und auf vielen Märkten erhältlich ist.
Betreten Sie das Dorf und bitten Sie, das Oberhaupt sprechen zu dürfen. Bieten Sie Ihm ihr Geschenk an und versichern Sie, dass Sie nur Gutes im Schilde führen. Haben Sie Kava-Wurzel mitgebracht, wird sie mit heißem Wasser aufgegossen – den so entstandenen Tee trinken Sie anschließend zusammen mit den Mitgliedern der Dorfgemeinschaft.
Die Gastfreundschaft der Omanis ist legendär. Kaffeeliebhaber dürfen sich freuen: Ein guter Gastgeber wird es nicht nehmen lassen, Sie mit einer frisch gebrühten Tasse zu begrüßen. Gewürzt wird Quahwa, wie das Heißgetränk auf Arabisch heißt, traditionell mit Kardamom, Nelken und Safran.
Doch damit nicht genug: Zum Kaffee werden meist Datteln, Nüsse und gebackene Leckereien gereicht. In vielen Gegenden des Landes üblich, dem Gastgeber ein Geschenk zu machen, bevor man sich verabschiedet – Weihrauch ist im Oman eine besonders gern gesehene Gabe.
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Australien: Das Welcome to Country Willkommensritual
Besuchern die Ehre zu erweisen ist ein seit langem bestehender Brauch der indigenen Gemeinschaften Australiens. Das Welcome to Country Ritual gehörte einst zum Standardprotokoll, um Entdeckern aus fernen Ländern eine sichere Reise durch das Land der Aborigines oder die Torres Straße zu wünschen.
Noch heute wird dieses Ritual durchgeführt, um Besuchern einen Einblick in die Kultur und die Traditionen der Aborigines zu gewähren. Meist wird dabei gesprochen, gesungen oder getanzt. Besucher die den Aborigines Respekt zollen möchten, können dies mit einem Acknowledgment of Country Ritual tun.
Seit Jahrhunderten gilt in Indien das Sprichwort „Atithi Devo bhava“, was so viel bedeutet wie „Der Gast ist gleichbedeutend mit Gott“. Wenn Sie einen Palast oder ein Heritage Hotel in Indien betreten, werden Sie mit rituellen Gaben begrüßt: Weihrauch und Duftöl, um die Umgebung zu reinigen, eine Kerze oder Laterne, deren Licht Ihnen den Weg weisen soll und eine Blumengirlande, die gute Absichten signalisiert. Vervollständigt wird dies von einem Tilaka, einem Segenszeichen das mit Zinnober oder Kurkuma auf die Stirn aufgemalt wird.
Waren diese Willkommensrituale einst den Mitgliedern der Königshäuser vorbehalten, kommen heute auch die Gäste von Palasthotels wie dem Taj Rambagh Palace oder dem Umaid Bhavan in Rajasthan in den Genuss dieser bezaubernden Begrüßungszeremonie.
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