Die beste Reisezeit für Marokko je nach Jahreszeit

Wann genau ist die beste Reisezeit für Marokko? Ein Surfabenteuer an der windigen Atlantikküste, eine Sternennacht in der Sahara, ein Marktbummel in der mittelalterlichen Medina von Fès, ein Ausflug ins kosmopolitische Nachtleben von Casablanca – Marokko ist ein Land der Gegensätze. Dabei gilt es, für jede Unternehmung und jede Region die richtige Jahreszeit zu beachten. 

Dementsprechend hängt die beste Reisezeit für Marokko auch ganz von Ihren persönlichen Interessen und Reiseplänen ab. Finden Sie heraus, welche Jahreszeit sich für Ihre Marokko Reise am besten eignet.

Sommer in Marokko: Casablanca und Meknès

Den Sommer sollten Sie für eine Reise nach Marokko nur mit Bedacht wählen. An exponierten Orten wie der Sahara werden touristische Aktivitäten im Sommer gänzlich eingestellt, da die Hitze einfach unzumutbar wird. 

In Casablanca, der weißen Stadt, herrscht im Sommer dagegen mediterranes Klima mit deutlich angenehmeren Temperaturen im Vergleich zu anderen marokkanischen Städten. Dies ist dem kühlen Kanarenstrom des Atlantiks zu verdanken. Im August, dem heißesten Monat des Jahres, liegen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen um die 26 °C, während im Rest des Landes mit Temperaturen von 37 °C und mehr zu rechnen ist.Im Gegenzug bietet der Sommer natürlich die idealen Voraussetzungen für viel Zeit am Strand, einen lauen Abendspaziergang an der Corniche oder ausgiebiges Planschen mit dem Bodyboard. Apropos: Wussten Sie, dass sich im benachbarten Dar Bouazza die Bodyboard-Schule des zweifachen Vizeweltmeisters im Bodyboarding befindet?

Jedes Jahr im Juli findet das beliebte Casa Festival statt. Zehn Tage lang strömen mehr als 2,5 Millionen Besucher in die Stadt, um Musik, Filme und Urban Art marokkanischer Künstler zu feiern. Das Jazzablanca, ein internationales Jazzfestival, das seit seiner Gründung im Jahre 2006 stets im April stattfand, wurde im vergangenen Jahr in den Juni verlegt. Neun Tage lang treten sowohl Jazz-Newcomer als auch etablierte Weltstars auf den Bühnen des Hippodrome Casa-Anfa und des Place des Nations Unies auf.

Ende Juni lässt sich in Marokko auch das Opferfest (Eid ul-Adha) miterleben. Es gilt als das höchste islamische Fest. Vegetarier und Veganer seien jedoch vorgewarnt: Gläubige Muslime drücken ihre Dankbarkeit gegenüber Allah aus, indem sie ein Nutztier opfern. Praktisch bedeutet dies, dass in vielen Familien ein Schaf geschlachtet wird, entweder auf dem eigenen Grundstück oder sogar direkt auf der Straße.

Keine Reise nach Casa (wie Casablanca von den Einheimischen genannt wird) wäre vollständig ohne einen Besuch der imposanten Hassan-II.-Moschee, deren Gebetshalle und Außenbereich Platz für insgesamt 80.000 Menschen bieten. Sie ist nicht nur die größte Moschee Afrikas, sondern auch eine von nur zwei Moscheen, die auch für Nicht-Muslime zugänglich sind. Dieser erhabene Marmorbau, der über die technische Besonderheit eines sich automatisch öffnenden Daches verfügt, ist sogar größer als der Petersdom in Rom.

Der Sommer ist auch die beste Reisezeit für einen Abstecher nach Meknès, einer kulturhistorisch bedeutsamen Stadt, die weniger als drei Stunden von Casablanca entfernt ist. Das Umland von Meknès gilt als das wichtigste Weinanbaugebiet Marokkos. Alkoholkonsum ist in dem stark muslimisch geprägten Land zwar nicht weit verbreitet, aber in internationalen Restaurants und Hotels der größeren Städte können Sie durchaus auf eine Weinkarte mit Terroirweinen aus dem Umland von Meknès stoßen.

Frühling in Marokko: Dades-Tal und Fes

Viele betrachten den Frühling als die beste Reisezeit für Marokko, schließlich steht dann die im Dades-Tal gelegene Rosenstadt Kelâa M’Gouna in voller Blüte. Weltweite Bekanntheit erlangte diese Region durch die Herstellung von hochwertigem Rosenöl und Rosenwasser. Nutzen Sie also die Gelegenheit und decken Sie sich vor Ort mit duftenden Cremes und anderen Pflegeprodukten ein. 

Im Mai findet das Rosenfest statt und die geernteten Rosenblüten werden auf den Dächern von Häusern und Hotels ausgebreitet, um sie in der Sonne zu trocknen. Lebensader der Region ist der Fluss Dades, der sich auf seinem Weg vom Atlasgebirge bis hinunter zur Sahara tiefe Schluchten gegraben hat. Als Soundtrack für einen Roadtrip in der Region liegt natürlich „Desert Rose“ von Sting auf der Hand.

An zweiter Stelle der besten Reiseziele im Frühling steht Fes, die marokkanische Kulturhauptstadt, in der es später im Sommer meist brütend heiß wird. Sie werden auf jeden Fall einen Guide brauchen, um sich nicht hoffnungslos in den 1.300 Jahren Kulturgeschichte der wohl schönsten Medina des Landes zu verlieren. Das aus rund 9.000 verschlungenen Gassen bestehende Labyrinth steckt voller Überraschungen, so zum Beispiel der Hof der Chouara-Gerberei. In großen Bottichen, die von oben wie ein buntes Mosaik wirken, wird das zuvor gewalkte und eingeweichte Leder gefärbt.

Herbst in Marokko: Nationalpark Toubkal und Essaouira

Der Jbel Toubkal ist mit 4.167 Metern der höchste Berg im Hohen Atlas und wird als ein Zentrum der Berberkultur angesehen. Besonders reizvoll ist der Toubkal im Herbst, wenn die Sonne die Berghänge in Gold, Orange, Rot und Gelb erstrahlen lässt. Sie müssen kein erprobter Bergsteiger sein, um im Nationalpark Toubkal auf Ihre Kosten zu kommen. Wandern Sie in Ihrem eigenen Tempo und lassen Sie sich vom Anblick der Wacholderwälder und den terrassenförmig angelegten Feldern der Berbergemeinden verzaubern. Eine moderate Wanderung von fünf bis sechs Stunden bis zum Bergpass Tizi M’zik belohnt Sie mit Ausblicken auf die Täler von Imlil und Azadane.

Wenn Sie lieber am Strand entspannen, shoppen und einen Nachmittag im Hammam verbringen möchten, empfiehlt sich eine Reise nach Essaouira. Diese beschauliche Küstenstadt mit altem Fischereihafen aus dem 17. Jahrhundert hat in den 1960er-Jahren Musiker wie Jimi Hendrix und die Rolling Stones angezogen. Auf dem örtlichen Souk gibt es jede Menge Kunsthandwerk zu bewundern. In der Woche vor Rosch ha-Schana (Mitte September im Jahr 2023) haben Sie die Gelegenheit, der jährlichen Pilgerfahrt zum Grab von Rabbi Chaim Pinto auf dem jüdischen Friedhof beizuwohnen. Nachdem Sie die Stadt auf einem Kamel erkundet haben, gibt es nichts Besseres als ein Mittagessen mit fangfrischem Fisch, der direkt vor Ihren Augen zubereitet wird.

Winter in Marokko: Sahara

Wenn sich das Atlasgebirge und das Rif im Winter unter einer dicken Schneedecke verstecken, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um die noch angenehm warme Sahara zu erkunden. Die idealen Monate für ein Wüstenabenteuer sind der Januar und Februar. Nicht weit von der Oasenstadt M’hamid El Ghizlane liegen die hohen Sanddünen des Erg Chegaga, und bei Merzouga befindet sich der etwas besser erschlossene Erg Chebbi, ein fünf Kilometer breiter und fünfzig Kilometer langes Dünenfeld.

Beide Wüstenmeere laden zu einer wogenden Fahrt auf dem Rücken eines Kamels ein. Wenn es etwas rasanter zugehen soll, dann können Sie sich im Sandboarding versuchen oder eine Quad-Tour unternehmen. Entspannen Sie anschließend beim Glamping in komfortabel ausgestatteten Beduinenzelten und genießen Sie ein traditionelles Essen mit Musik am Lagerfeuer unter dem endlosen Sternenhimmel der Wüste.

Da jede Jahreszeit in Marokko ihre eigenen Vorzüge hat, ist die beste Reisezeit für Marokko auch individuell ganz unterschiedlich. Lassen Sie sich von den vier Jahreszeiten Marokkos inspirieren, während wir für Sie eine maßgeschneiderte Reise zusammenstellen. Entdecken Sie mit uns ein gastfreundliches Land, das seine Besucher wie eine Familie aufnimmt.