Rosalie Tomeit, Reiseberaterin für Island, erzählt von ihrer persönlichen Reise durch den Inselstaat und empfiehlt Orte, die sie besonders verzaubert haben.
Von: Rosalie Tomeit
4 Min
Rosalie Tomeit, Reiseberaterin für Island, erzählt von Ihrer persönlichen Reise durch den Inselstaat und verrät Ihnen ihre Geheimtipps für besondere Orte, Hotels und Unternehmungen.
Faszination Island
Ich habe schon immer gern die nordischen Länder bereist. Island mit seiner großen landschaftlichen Vielfalt fasziniert dabei ganz besonders: Es gibt idyllische Küstenstreifen, schwarze Sandstrände, Berge, Vulkane, Wasserfälle, Gletscher und Eishöhlen, heiße Quellen und geothermische Gebiete.
Im Sommer kann man die Mitternachtssonne und im Winter die Nordlichter (Aurora Borealis) bewundern. Zudem sind die Isländer für ihre Gastfreundschaft bekannt, und die moderne isländische Küche ist frisch und aufregend anders.
Meine persönlichen Lieblingsorte
Der Berg Kirkjufell im Norden der Halbinsel Snæfellsnes
Einer meiner Lieblingsorte in Island ist die dünn besiedelte Snæfellsnes-Halbinsel, die auf kleinster Fläche alle Reize der großen Insel vereint. Es gibt hier Vulkane, Steilküsten, Wasserfälle, pittoreske Dörfer und vieles mehr.
Sehr gern mag ich auch die Südküste des Landes, die sich hervorragend für einwöchige Kurztrips eignet und landschaftlich ganz anders ist. Wenn ich die Ringstraße (Nationalstraße 1) an der Südküste entlangfahre, passiere ich steil aufragende Berghänge, bis sich die Straße zu einer Ebene ausweitet. Berggipfel sind dann nur noch in der Ferne zu sehen.
Auf dem Weg entlang der Ringstraße im Süden lohnt es sich, häufig anzuhalten – zum Beispiel am Wasserfall Seljalandsfoss, am schwarzen Sandstrand Reynisfjara und an den Gletscherlandschaften des Vatnajökull-Nationalparks. Auch ein Reitausflug bietet sich an, um die atemberaubende Landschaft entspannt zu erkunden.
Meine Hoteltipps
Mein Hoteltipp für die Südküste: das charmante Boutique-Hotel Skálakot Manor Hotel in Hvolsvöllur. Es liegt eingebettet in viel Natur unweit mehrerer Wasserfälle. Auch die Ringstraße ist nicht weit entfernt. Das Hotel überzeugt durch behagliche Zimmer, einen sehr freundlichen Gästeservice und die hervorragende isländische Küche.
Rosalie Tomeit
Senior Travel Consultant Enchanting Travels
Skálakot Manor Hotel
Gästezimmer des Skálakot Manor Hotels
Etwas weiter westlich empfehle ich Ihnen das Torfhus Retreat. Es liegt an Islands Goldenem Kreis (Gullni hringurinn), etwa 90 Autominuten entfernt von Reykjavik. Dieses komfortable, ländliche Öko-Refugium ist einem traditionellen isländischen Wikingerhof nachempfunden. Alle Einheiten bieten eine private Veranda mit Panoramablick sowie einen geothermischen Basaltsteinpool. Der perfekte Ort, um je nach Wetterlage und Saison die Sternenkonstellation oder die Nordlichter zu beobachten. Im hauseigenen Restaurant verwöhnt Sie Chefkoch Thorarinn Eggertsson mit klassischen isländischen Gerichten aus frischen, regionalen Zutaten.
Öko-Refugium Torfhus Retreat
Unterkunft im Torfhus Retreat
Islands Badekultur
Blick auf den geothermalen Fluss im Reykjadalur-Tal
Ein Bad in einer heißen Quelle ist ein Muss. Die Badekultur hat in Island eine lange Tradition. Ich empfehle die lagunenähnlichen Naturbäder von Mývatn mit ihrem milchig-blauen Wasser. Obwohl sie nur rund 100 Kilometer vom nördlichen Polarkreis entfernt liegen, herrschte in den dampfenden Naturbädern eine wohlig-warme Atmosphäre. Auch ein Ausflug zu einem geothermalen Fluss im Reykjadalur-Tal, in der Nähe der Gemeinde Hveragerði lohnt. Der Fluss liegt ca. 45 Kilometer von Reykjavík entfernt.
Die Blaue Lagune ist eine sehr bekannte Touristenattraktion und es geht dort schon ziemlich geschäftig zu. Ich empfehle daher lieber eines der kleineren Bäder, die in wundervolle Landschaften eingebettet sind.
Unvergessliche Unternehmungen
Naturgebiet Landmannalaugar, Island
Sehr empfehlenswert sind Gletscherwanderungen und Erkundungstouren in Eishöhlen – vorausgesetzt, man bereist letztere im Winter.
Island ist auch das Land der Wasserfälle: Besuchen Sie den Skógafoss, den mächtigen Dettifoss im Nordosten oder den Gullfoss, den ‚Goldenen Wasserfall‘.
Wale suchen die Gewässer vor der isländischen Küste auf. Man kann sie an der Nordküste von Husavík und Akureyri aus gut beobachten, manchmal sogar von Reykjavík aus. Buckelwale kommen im Sommer, während Orcas (Schwertwale) in den Wintermonaten von November bis März vor der Snæfellsnes-Halbinsel anzutreffen sind.
Für unvergessliche Momente sorgen Wanderungen und Trekkingtouren durch die karge Wildnis Islands. Beste Wandermöglichkeiten bieten sich an Orten wie dem Thingvellir-Nationalpark oder dem Naturgebiet Landmannalaugar, die von Lavafeldern, schneebedeckten Hängen, Gletschern und Wasserfällen geprägt sind.
Abseits der Wildnis hat auch die isländische Hauptstadt Reykjavik Einiges zu bieten: urige Kaffeehäuser und Restaurants, interessante Museen und faszinierende architektonische Symbiosen zwischen Natur und Moderne.
Um die Nordlichter zu sehen, müssen Sie erstens ein wenig Glück haben und zweitens im Winter reisen. Als wir im März dort waren, konnten wir zwar ein grünes Flackern am Himmel erkennen, es war jedoch ziemlich bewölkt.
Isländische Küche
Die isländische Essenskultur ist hochinteressant. Trotz der langen Winter und des rauen Klimas wird hier mittlerweile erfolgreich Obst und Gemüse angebaut, und zwar in großen Gewächshäusern, die mit Hilfe geothermaler Energie beheizt und betrieben werden. So wachsen sogar im Winter Erdbeeren.
Der seit der Wikingerzeit bekannte Skyr ist noch heute ein überaus beliebtes Milchprodukt. Ansonsten stehen auf der Speisekarte der Inselbewohner traditionell viel frischer Fisch und das regionale Lammfleisch, das für seine hervorragende Qualität bekannt ist. Tatsächlich sind Schafe in Island allgegenwärtig, manchmal sogar in den Straßen einer Kleinstadt.
„Humar“ ein typisches Gericht der Südküste Islands mit isländischen Hummer oder Langusten.
Mit geothermaler Energie betriebenes Gewächshaus in Island
Mein Tipp für Honeymoon auf Island
Auf der Suche nach einer Unterkunft stieß ich auf das abgelegene Hótel Búðir an der Südküste der Snæfellsnes-Halbinsel. Und direkt neben dem Hotel, mitten im Nirgendwo, stand eine winzige Holzkirche, die Búðakirkja. Der perfekte Ort also, falls Sie, so wie ich, auf Island heiraten möchten.
Mit dem Snæfellsnes-Gletscher im Hintergrund erzeugt die auf einem Lavafeld stehende Búðakirkja durch ihre tiefschwarze Holzfassade einen spannenden Kontrast zur umliegenden Landschaft.
Rosalie Tomeit
Senior Travel Consultant Enchanting Travels
Der Ort ist nur zweieinhalb Stunden von Reykjavík entfernt, und in der näheren Umgebung des Hotels verlaufen gleich mehrere Wanderwege. Außerdem gibt es die Möglichkeit, unterirdische Höhlensysteme zu erkunden, Reitausflüge zu unternehmen und auf Jeepsafari zu gehen. Das Hotel ist nicht zuletzt auch für seine Gourmetküche bekannt.
Empfehlungen für die beste Reisezeit
Jetzt müssen Sie nur noch entscheiden, wann Sie nach Island reisen möchten. Meine Empfehlungen hängen von Ihren persönlichen Interessen ab. Wenn Sie es entspannter mögen, wählen Sie die Nebensaison. Ich empfehle die Monate Mai und Oktober. Dann spielt auch das Wetter noch mit, obwohl es im Oktober auch schon recht kalt werden kann.
Wenn Sie Papageientaucher sehen möchten, dann sollten Sie den Mai ins Auge fassen. Nordlichter lassen sich am besten zwischen Oktober und März beobachten. Wenn Sie ins Hochlandim Landesinneren reisen möchten, empfehle ich die Sommermonate Juli und August.
Mich verzaubert Island auf so vielen Ebenen. Passen Sie also auf: Auch Sie könnten Ihr Herz an dieses Land verlieren!
Haben wir Ihnen Lust auf eine Reise nach Island gemacht? Werfen Sie einen Blick in unsere Reiserouten, und lassen Sie sich von der Kultur und den Naturwundern Islands verzaubern.
Erleben Sie auf diesem Reykjavik Kurztrip die absoluten Highlights Islands von der Hauptstadt aus – in nur drei Tagen (und trotzdem ganz entspannt, versprochen)! Angeln Sie vor der Kulisse des Esja-Gebirges und des Gletschers Snæfellsjökull, brausen Sie auf einem Schneemobil vorbei an Lavafeldern und Vulkankratern zum Gletscher Langjökull und baden Sie im wohlig warmen Wasser…
Die Ringstraße Islands bringt Sie zu den wilden Höhepunkten und kulturellen Besonderheiten der Insel. Auf diesem Roadtrip haben Sie Zeit, Sehenswertes und Geheimes entlang der Route ausgiebig zu erforschen. Wagen Sie sich in Lavahöhlen, dringen Sie in das Herz eines Gletschers vor und begegnen Sie den Giganten der Meere. Uralte Kirchen und Fischerdörfer trotzen der…
Wohl der Klassiker: Diese Ringstraße Mietwagenreise führt Sie einmal im Uhrzeigersinn rund um die Insel. Folgen Sie der fast 1300 Kilometer langen Route 1 zu Sehenswürdigkeiten wie dem Strokkur-Geysir, dem Gullfoss-Wasserfall, dem Diamantstrand und der Snaefellsnes-Halbinsel, die Sie auf privat geführten Ausflügen entdecken können. Machen Sie nach Belieben Halt, um Wanderungen durch die vulkanischen Landschaften…