32 BUNTES KOLUMBIEN KÖSTLICHERKAFFEE& GLITZERNDESGOLD Ingrid Vultorius, Leiterin unserer Südamerika-Abteilung, erklärt, warum sie gerade Kolumbien für so schillernd hält! Die Straßen, die Menschen, die Atmosphäre: Kolumbien zählt zu den buntesten Ländern Südamerikas. Es sind die Farben, die als erstes ins Auge fallen. GEMEINSCHAFTSGEFÜHL Kaum stieg ich aus dem Flugzeug, schon spürte ich, dass Kolumbien nicht dem Bild entsprach, das ich mir im Vorfeld gemacht hatte. Ich hatte so viele Geschichten rund um die Drogenkontrollen am Flughafen gehört, wurde jedoch von einem modernen Flughafengebäude mit gewöhnlichen Sicherheitskontrollen willkommen geheißen. Aufgrund des schlechten Rufs, den die Drogenkartelle der 1980er Jahre verursachten, bereisten während der letzten Jahrzehnte nur wenige Urlauber das Land. Ein Umstand, der letztendlich zum authentischen Reiseerlebnis beitragen sollte. Selbst die meistfrequentierte und modernste Stadt Cartagena umgibt ein regionaltypisches Flair, und man begegnet nur wenigen internationalen Geschäften und Fast-Food-Ketten. Die Menschen zeichnen sich durch ihre natürliche Freundlichkeit aus. Ich würde sogar sagen, sie sind die freundlichsten des gesamten südamerikanischen Kontinents! Als Argentinierin war ich zudem überrascht, in Kolumbien eine ausgeprägte Tangokultur vorzufinden, die sich vor allem rund um Medellín zentriert. Viele Kolumbianer schämen sich für den Ruf ihres Landes als berüchtigtes Drogenparadies und wünschen sich, endlich mit diesem Kapitel abschließen zu können. Wenn man das Land heutzutage besucht, wird man sich schwertun, Spuren des damaligen Drogenterrorismus auszumachen. Kolumbien ist mittlerweile ein sehr sicheres und stabiles Land mit einer guten Infrastruktur, die die Städte miteinander verbindet. Noch immer ist das Militär präsent, doch vor allem in den Urwäldern, und Sie werden die Soldaten nur selten zu Gesicht bekommen. Auch Tourismus- Initiativen konnten dazu beitragen, die einstigen Konfliktparteien wieder miteinander zu versöhnen und zur Zusammenarbeit zu bewegen. Auch die Regierung erkennt vermehrt die Rechte indigener Gemeinschaften an. So wird der beliebteste Nationalpark, Tayrona, alljährlich für den Zeitraum eines gesamten Monats geschlossen, um die spirituelle und ökologische Heilung der indigenen Völker zu unterstützen. NEU im Portfolio von Enchanting Travels Neue Welten entdecken GLITZERNDE STRASSEN In den Straßen werden Sie beobachten können, wie kostbare Smaragde gehandelt werden. Das liegt darin begründet, dass die Qualität eines Smaragds am besten bei natürlichem Sonnenlicht beurteilt werden kann. Erst wenn Sie sich bei Begutachtung für einen Smaragd entschieden haben, gehen Sie zum Büro des Juweliers und schließen das Geschäft ab! 33 KUNSTVOLLER GESCHMACK Statten Sie Andrés Carne de Res, einem der weltbesten Restaurants mit Karnevalsflair am Stadtrand von Bogotá, einen Besuch ab, um sich die einzigartige südamerikanische Küche servieren zu lassen. SÜSSER DIE FRÜCHTE NIE SCHMECKEN Ich liebe all die Früchte, die dieses Land zu bieten hat und die meine tägliche Dosis frischer Säfte garantieren. Die Avocados sind vorzüglich, ebenso wie die Guanábana (Stachelannone), Mangostan, Sapote, Kochbanane und Chuchuva, die wild in San Agustin wächst. Meine Empfehlung ist, dass Sie in Cartagena einmal den Fisch mit Kokosnussreis probieren, ein Käse-Arepa an einer Straßenecke in Villa de Leyva oder einen Hamburger bei El Corral bestellen. EINE TASSE NATUR Ganz gleich, ob Sie ein Naturliebhaber sind oder einfach nur Ihre allmorgendliche Dosis Kaffee benötigen – machen Sie sich auf den Weg in die sogenannte Kaffeezone, gelegen im Nordosten von Kolumbien. Ich schätze diese Region wegen ihrer unglaublichen Aussichten. Doch die Bezeichnung führt auf eine falsche Fährte: Schließlich beheimatet diese Region nicht nur Kaffee, sondern auch Kakao, Kochbananen und zahlreiche Obstplantagen. Auch als botanischer Garten Kolumbiens und als Vogelparadies ist die Kaffeezone bekannt! Das Cocora-Tal mit seinen vielen Quindio- Wachspalmen ist ein ganz besonders schöner Landstrich. Erleben Sie eine köstliche koffeinhaltige Reise auf Ihrer privaten Kaffee-Tour durch Kolumbien! Denn während Ihres Besuchs auf der Plantage gibt es viel zu erfahren: von der Geographie und Erdqualität, über das Anpflanzen und Ernten bis hin zur Verarbeitung der Kaffeebohnen. Heutzutage ist das Gebiet durch die kolumbianische Regierung unter Schutz gestellt, und Sie können den Guatavita-See auf Ihrem Weg von Bogotá zur beschaulichen Kolonialstadt Villa de Levya besuchen. Entdecken Sie in Bogotá auch das Museo del Oro (Goldmuseum), in dem die weltgrößte Sammlung an goldenen Artefakten ausgestellt ist. Dazu gehört präkolumbianisches Gold, wie zum Beispiel das berühmte Goldfloß von Eldorado, welches die Zeremonie des indigenen Volkes auf dem Guatavita-See darstellt. DIE LEGENDE VON ELDORADO Die Geschichte des Goldes hat das Land geprägt. Kennen Sie die Legende von Eldorado? Als die spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts das heutige Kolumbien erreichten, konnten sie kaum glauben, wie verbreitet die goldenen Artefakte waren, und hielten die einheimische Bevölkerung für unwissend über den Wert des Goldes. Daraus zogen sie den Rückschluss, es müsse unermessliche Goldquellen geben. Als gefangen genommene Einheimische vom Eldorado als der Quelle berichteten, unternahmen die Spanier eine Reihe von Gold-Expeditionen. Sie erfuhren, dass der Initiationsritus des neuen Zipa, also des Herrschers, im Guatavita-See stattfand. Die Konquistadoren setzten alsdann Arbeiter ein, um den See trockenzulegen, doch auch nach drei Monaten war erst eine kleine Menge an Gold geborgen. Ein Entwässerungsgraben wurde angelegt, der den Wasserstand um 20 Meter absenken ließ, bevor es zu einem fatalen Wassereinbruch kam, der viele Arbeiter das Leben kosten sollte. Erst später gelang es einem Briten, den See zu entwässern, was jedoch lediglich undurchdringlichen Schlamm hervorbrachte. Als der Schlamm schließlich unter der Sonne trocknete, härtete dieser wie Beton aus. Schätze wurde niemals gefunden.