8 Die Welt rückt immer näher zusammen. Neue Technologien und große Entdeckungen verändern unseren Alltag. Der Fortschritt ist so rasant, dass wir manchmal die Verbindung zur Wirklichkeit verlieren – es ist an der Zeit, zurück zur Gemeinschaft zu finden. Vor über 200.000 Jahren hinterließen die ersten Menschen ihre Spuren in der Savanne Afrikas. Über viele Jahrhunderte lebte der Homo Sapiens als Jäger und Sammler. Erst mit der Erfindung der Landwirtschaft, keine 10.000 Jahre her, begann der Mensch, Wohlstand zu erwerben und in großen Gemeinschaften zu leben. Der Wunsch, in die Ferne zu schweifen und neue Welten zu erobern, war geweckt. GEMEINSCHAFT FINDEN Für viele Tausend Jahre waren wir über die Erde verstreut. Unser Instinkt half uns dabei, gefährlichen Tieren auszuweichen und Naturkatastrophen zu überleben. Wir taten alles, was in unserer Macht stand, um Verluste zu vermeiden; der Verlust eines Familienmitglieds oder einer Nahrungsquelle konnte über Leben oder Tod entscheiden. Die Familie war der Kern unserer Gesellschaft. Wir lernten, zusammenzuarbeiten, Nahrung mit Fremden zu tauschen und zusammen mit Verbündeten eine Gemeinschaft zu schaffen. Die Klugen, die Überlebenskünstler, sie wurden zu unseren Anführern. Die Familie, die Gemeinschaft, das Teilen – das sind uns angeborene Werte, Grundprinzipien des Lebens, ganz gleich woher wir kommen. Schon Aristoteles sagte, der Mensch sei von Natur aus ein soziales Wesen. Wir haben das Bedürfnis, uns anzupassen und einzufügen, denn nur so können wir überleben. „Wir sind Seelenverwandte, in verschiedenen Feuern geschmiedet und doch verwandt. “ – AARON POLSON WUSSTEN SIE SCHON? Laut Charles Darw in gehen alle Lebew esen (einschließlich des M enschen) auf einen gem einsam en Vorfahren zurück. Substantiv, fem. Verbindung zwischen zwei Personen, die sich durch eine tiefe, als naturgegeben erscheinende Wesensähnlichkeit verbunden fühlen SEELENVERWANDTSCHAFT Verwandte Seelen 9 KULTUR IST GEMEINSCHAFT Unsere persönlichen Erfahrungen und unsere Kultur sind es, die uns zu Individuen machen. Die bedeutenden Psychologen Moritz Lazarus und Heyman Steinthal beschrieben schon 1860, wie die Persönlichkeit eines Menschen durch seine Umgebung, seine Kultur und seine Sprache geformt wird. Sprache ist dabei nicht nur ein Produkt der Gesellschaft, sie dient auch dazu, ein bestimmtes soziales Denken zu befördern. Darauf basierend etablierte Wilhelm Wundt das Konzept der Völkerpsychologie, das von einem kollektiven Bewusstsein ausgeht. In den 1950ern Jahren brachte die Sozialpsychologie ans Licht, dass wir als Menschen bestrebt sind, Dissonanz – also Unstimmigkeiten, die Unbehagen verursachen – zu vermeiden. Hierzu passen wir unsere Haltungen an oder, weniger schön, ignorieren Informationen, wenn sie unsere Überzeugungen nicht stützen. JENSEITS VON GRENZEN Heutzutage sind Einheit und Einheitlichkeit von geringerer Bedeutung. Unsere Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft wird von vielfältigen Faktoren bestimmt: Geschlecht, Familie, Ort, Religion, ethnische Zugehörigkeit, politische Ausrichtung oder Interessen. 2016 erklärte der Politikwissenschaftler Parag Khanna bei einem TED-Vortrag, dass politische und geografische Grenzziehungen bedeutungslos geworden sind. „Verbindung und Vernetzung, nicht Souveränität, sind heute das Organisationsprinzip der menschlichen Spezies.“ - PARAG KHANNA Die Welt verändert sich rasant, doch der Mensch und seine Bedürfnisse sind gleich geblieben. Was wir tun können: zu Weltbürgern werden, mehr übereinander erfahren, einander verstehen und Mitgefühl zeigen. Enchanting Travels ermöglicht globale Verbindungen. Zwischen unserem Team, zwischen unseren Gästen, zwischen den Gemeinschaften, in und mit denen wir arbeiten – wir sind eine globale Familie, wir gehören zusammen, wir sind vereint. Schon die alten Völker wussten: Grenzen sind nur geografischer Natur. NEUES ENTDECKEN Das Reisen erlaubt es uns, Grenzen zu überschreiten und verwandte Seelen in aller Welt zu finden. Gemeinsamkeiten zu entdecken, uns einander anzunähern und dabei die lokale Identität zu wahren: All das macht es möglich, andere Gemeinschaften besser zu verstehen, und eröffnet uns neue Möglichkeiten. „Nenne es Klan, nenne es Netzwerk oder nenne es Familie: Wie auch immer du es nennst, wer du auch bist, du brauchst eine Gemeinschaft.“ – JANE HOWARD